Alternativen zur klassischen Baufinanzierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Neben der klassischen Baufinanzierung mittels Hypothekendarlehen gibt es viele weitere Finanzierungslösungen, die alternativ oder ergänzend für den Bau oder den Kauf einer Immobilie eingesetzt werden können.
  • Besonders interessant sind Finanzierungen mit öffentlicher Förderung. Die Finanzierungskosten können dadurch teils deutlich gesenkt werden.
  • Immobilienfinanzierungen sind in der Regel Paketlösungen. Beim Zusammenschnüren des Pakets sollte man sich kompetent beraten lassen.

Varianten und Finanzierungsformen von Hypothekendarlehen

Grundpfandrechtlich besicherte Darlehen – umgangssprachlich Hypothekendarlehen genannt – bilden die tragende Säule der meisten Baufinanzierungen. Hypothekendarlehen sind üblicherweise Annuitätendarlehen. Das heißt, das Darlehen wird in konstanten Raten mit Tilgungs- und Zinsanteil zurückgezahlt. Der Zinssatz ist über den Zinsbindungszeitraum fest und wird anschließend entsprechend den Marktverhältnissen neu festgelegt. Neben diesem Klassiker der Immobilienfinanzierung gibt es zahlreiche Varianten und andere Finanzierungsformen. Sie können alternativ oder ergänzend eingesetzt werden.

Auch ein Klassiker: Bausparvertrag

Die Idee beim Bausparvertrag ist, systematisches Ansparen von Eigenkapital für eine Immobilie mit der Darlehensfinanzierung zu verbinden. Über eine bestimmte Bausparsumme wird zunächst ein Bausparvertrag über eine bestimmte Bausparsumme abgeschlossen. Die Bausparsumme ist der Betrag, der später für die Baufinanzierung maximal verfügbar ist.

Mit regelmäßigen Sparraten wird zuerst Eigenkapital aufgebaut. Wenn das nötige Mindestkapital (ca. 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme) erreicht ist und auch alle weiteren Voraussetzungen erfüllt sind, erfolgt die Zuteilung des Vertrags. Der Betrag, der dann noch bis zur Bausparsumme fehlt, kann als Bauspardarlehen aufgenommen werden – muss aber nicht. Sie bleiben daher flexibel bezüglich der Nutzung evtl. günstigerer Finanzierungsoptionen.

Die Konditionen bei Bausparfinanzierungen stehen von Anfang an fest. Das gilt sowohl für die Ansparphase als auch für das Darlehen. In der Regel liegen die Zinsen für das Sparkapital etwas unter dem Marktniveau bei Vertragsabschluss, die Zinsen für das Bauspardarlehen ebenfalls. Bei Vertragsabschluss schließen Sie damit eine (risikoarme) Wette ab: 

Baufi-Alternativen
  • Wenn die Zinsen am Markt am Ende höher liegen als in Ihrem Vertrag festgelegt, hat sich der Bausparvertrag für Sie wahrscheinlich gelohnt, weil Sie dann Anspruch auf ein vergleichsweise günstiges Bauspardarlehen haben. Diesen Vorteil erkaufen Sie sich dadurch, dass Ihr Sparkapital in der Ansparphase vergleichsweise niedrig verzinst wird. 
  • Ist das Marktniveau hingegen zwischenzeitlich gesunken, werden Sie das Bauspardarlehen vermutlich nicht in Anspruch nehmen, weil die Kreditzinsen vergleichsweise hoch wären; dann hat sich die niedrigere Verzinsung Ihres Kapitals während der Ansparphase letztlich möglicherweise nicht gelohnt. 

Bauspardarlehen sind Hypothekendarlehen mit einer vergleichsweise zügigen Tilgung (Laufzeit meist zehn bis fünfzehn Jahre) und nachrangiger Besicherung (die Grundschuld kann an zweiter oder dritter Stelle im Grundbuch stehen). Eine vorzeitige Darlehensrückzahlung ist jederzeit möglich, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnet wird. 

Eine Besonderheit beim Bausparvertrag ist die staatliche Förderung: Bis zu gewissen Einkommensgrenzen gibt es eine Arbeitnehmersparzulage und eine Wohnungsbauprämie.

Vorteile:

  • Stabile Immobilienfinanzierung durch Kombination aus Eigen- und Fremdfinanzierung
  • Langfristig sicher kalkulierbar 
  • Staatlich gefördert
  • Darlehensaufnahme optional

Nachteile:

  • Üblicherweise lange Wartezeit
  • Einmal vereinbarte Zinssätze für Sparkapital und Darlehenssumme bleiben unverändert, auch wenn sich die Zinsen am Markt kundenfreundlicher entwickeln.

Finanzierungen mit Förderprogrammen

Für Immobilienvorhaben können vielfach öffentliche Förderprogramme genutzt werden. Die Förderung erfolgt entweder über zinsgünstige Darlehen oder über Zuschüsse. Für darlehensbasierte Förderung ist auf Bundesebene in erster Linie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zuständig, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet Förderung über Zuschüsse. Darüber hinaus existieren auf Länderebene weitere Förderungen über Landesförderbanken, auf Kommunalebene bieten Stadtwerke oder regionale Energieversorger häufig eigene Förderprogramme an. Ob Darlehen oder Zuschuss, beide Instrumente sind für eine Immobilienfinanzierung hilfreich. Bei Förderdarlehen spart man Finanzierungskosten, Zuschüsse sind quasi geschenktes Geld, das wie zusätzliches Eigenkapital wirkt. Eine Komplettfinanzierung einer Immobilie über Fördermittel ist allerdings nicht möglich. Die Förderfinanzierung kann aber ein sinnvoller Baustein in einem Finanzierungspaket sein. Förderdarlehen sind meist Hypothekendarlehen, für die besondere Bedingungen entsprechend dem jeweiligen Programm gelten. Bei KfW-Programmen besteht oft die Wahlmöglichkeit zwischen einem Annuitätendarlehen und einem endfälligen Darlehen. Bei vielen Darlehen sind tilgungsfreie Anlaufjahre vorgesehen. Manchmal kann ein Tilgungszuschuss genutzt werden. Das Darlehen muss dann faktisch nicht vollständig zurückgezahlt werden.

 

Baufi-Alternativen

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Förderprogramme auf Bundesebene:

  • KfW-Wohneigentumsprogramm: zinsgünstige Darlehen bis 100.000 Euro für den Kauf oder den Bau selbst genutzten Wohneigentums.
  • Programm „Förderung genossenschaftlichen Wohnens“: zinsgünstige Darlehen bis 100.000 Euro zum Erwerb von Genossenschaftsanteilen für selbst genutzten Wohnraum (siehe hierzu auch den Abschnitt „Wohnraumfinanzierung mit Genossenschaften“). Zusätzlich ist ein 15-prozentiger Tilgungszuschuss möglich.
  • Programm „Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude“: zinsgünstige Darlehen bis 150.000 Euro für den Bau oder Erstkauf von klimafreundlichen Wohngebäuden oder Eigentumswohnungen. Die Immobilien müssen bestimmte Energieeffizienzstandards erfüllen und dürfen nicht mit fossilen Brennstoffen beheizt werden.
  • Programm „Wohneigentum für Familien“: zinsgünstige Darlehen bis 140.000 Euro bzw. 240.000 Euro für Familien mit Kindern oder Alleinerziehende, die klimafreundliches Wohneigentum kaufen oder errichten. Die maximal möglichen Kreditbeträge hängen von der Zahl der Kinder und dem Energieeffizienzstandard der Immobilie ab.
  • Programm „Erneuerbare Energien – Standard“: zinsgünstige Darlehen für Errichtung, Erweiterung und Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (u. a. Photovoltaik, Wasser, Wind, Biogas). Bis zu 100 Prozent der Investitionskosten können finanziert werden.
  • Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude“: zinsgünstige Kredite bis 150.000 Euro für die energieeffiziente Sanierung von Wohngebäuden. Je nach erreichtem Effizienzstandard sind zusätzlich Tilgungszuschüsse von 5 bis 45 Prozent möglich. Die Förderung soll im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) weiterentwickelt werden.
  • Programm „Altersgerecht umbauen“: zinsgünstige Darlehen bis 50.000 Euro für barrierefreien Umbau, mehr Wohnkomfort und bessere Einbruchsicherheit.
  • Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“: Bei diesem vom BAFA durchgeführten Programmteil werden verschiedene Einzelmaßnahmen zur energieeffizienten Sanierung durch Zuschüsse gefördert. Die Zuschusshöhe ist maßnahmenabhängig. Bezuschusst werden Sanierungsmaßnahmen in den Bereichen Gebäudehülle, Anlagentechnik, Heizungstechnik und Heizungsoptimierung einschließlich Fachplanung und Baubegleitung.

Bei von der KfW durchgeführten Darlehensprogrammen erfolgt die Beantragung über Finanzierungspartner vor Ort. In der Regel gilt das auch bei Darlehensprogrammen auf Länderebene. Zu den Finanzierungspartnern gehören durchweg die örtlichen Sparkassen. Anträge auf eine BAFA-Förderung werden direkt an das BAFA gestellt.

Eine weitere Art der Förderung ist die sogenannte Eigenheimrente (auch Wohn-Riester genannt). Gefördert wird der Erwerb selbst genutzten Wohneigentums oder eines eigentumsähnlichen Dauerwohnrechts. Im Rahmen der Wohn-Riester-Förderung können Riester-Verträge zur privaten Altersvorsorge unmittelbar für Immobilienzwecke eingesetzt werden. Auch Darlehenstilgungen werden gefördert. Die Förderung besteht aus Zulagen oder Steuerersparnissen. Im Rentenalter erfolgt dann eine nachgelagerte Besteuerung. Zu diesem Zweck wird ein Wohnförderkonto geführt.

Vorteile:

  • Oft konkurrenzlos günstige Darlehenskonditionen
  • Geschenktes Geld über Zuschüsse

Nachteile:

  • Förderung nur, wenn Bedingungen exakt erfüllt sind
  • Keine nachträgliche Förderung möglich

Fazit

Bei Immobilienfinanzierungen sollten Fördermöglichkeiten stets vorab geprüft werden. Wenn die Programmbedingungen erfüllt sind, empfiehlt sich die Inanspruchnahme. Manchmal können Förderungen sogar miteinander kombiniert werden. Für die optimale Nutzung möglicher Fördermittel sollten Sie sich kompetent beraten lassen.


Forward-Darlehen

Forward-Darlehen stellen eine besondere Form von Hypothekendarlehen dar. Dabei werden die Kreditkonditionen – insbesondere die Zinsen – bereits frühzeitig vereinbart, die Auszahlung des Darlehens erfolgt aber erst nach Ablauf der Forward-Periode, die bis zu 60 Monate betragen kann. Während dieser Zeit fallen keine Kredit- und Bereitstellungszinsen an. Einmal ausgezahlt ist das Forward-Darlehen genauso zu bedienen wie ein normaler Immobilienkredit.

Forward-Vereinbarungen dienen dazu, sich gegen steigende Zinsen abzusichern. Adressaten sind Kreditnehmer mit einer laufenden Baufinanzierung und einer in absehbarer Zukunft anstehenden Anschlussfinanzierung. Diese Zinssicherheit hat einen Preis in Form eines Zinsaufschlags (Agio). Der Zinssatz ist also etwas höher als bei einem sofort aufgenommenen vergleichbaren Haus- oder Baukredit. Steigen die Zinsen nicht oder nicht in einem Umfang, der die Mehrkosten durch das Agio abdeckt, kann die Forward-Finanzierung teurer ausfallen als eine normale Haus- oder Wohnungsfinanzierung. Ein Verzicht auf das Forward-Darlehen ist normalerweise nur gegen Zahlung einer Entschädigung möglich.

Baufi-Alternativen

Vorteile:

  • Absicherung gegen steigende Zinsen in der Zukunft
  • Keine Bereitstellungszinsen während der Forward-Periode

Nachteile:

  • Langfristige Zinsgarantie kostet Aufschlag
  • Kein Zinsvorteil im Fall sinkender Zinsen am Markt
  • Verzicht auf das Forward-Darlehen nur gegen Entschädigungszahlung möglich

Fazit

Forward-Vereinbarungen bieten sich an, wenn in absehbarer Zeit mit deutlich steigenden Zinsen am Markt zu rechnen ist. Das ist zum Beispiel in ausgeprägten Niedrigzinsphasen der Fall. Die Notenbankpolitik sollte mit in die Überlegungen einbezogen werden, da sie die Zinsentwicklung maßgeblich beeinflusst. Ob das Forward-Darlehen eine gute Entscheidung war, zeigt sich meist erst im Nachhinein.


Variable Darlehen

Bei variablen Darlehen gibt es im Unterschied zu herkömmlichen Immobiliendarlehen keine Zinsbindung. Der Zinssatz ist während der gesamten Laufzeit variabel und wird in regelmäßigen Zeitabständen (üblicherweise alle drei Monate) angepasst, wenn sich der Referenzzinssatz (meist der Drei-Monats-Euribor) verändert hat. Die Höhe des Zinssatzes hängt somit von der Marktentwicklung ab. Steigen die Zinsen am Markt, verteuert sich der Kredit und die zu leistenden Raten erhöhen sich. Umgekehrt sieht es bei sinkenden Zinsen aus. Eine Variante stellen Cap-Darlehen dar. Bei diesen Darlehen ist der Zinssatz ebenfalls variabel, aber nach oben gedeckelt.

Variable Darlehen können jederzeit gekündigt werden. Die Kündigungsfrist beträgt üblicherweise drei Monate. Anders als bei einem Immobiliendarlehen mit Zinsbindung fällt bei vorzeitiger Rückzahlung keine Vorfälligkeitsentschädigung an. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein variables Darlehen relativ schnell in ein Darlehen mit Zinsbindung umzuwandeln. Dazu muss das variable Darlehen gekündigt werden und am Ende der Dreimonatsfrist ein Immobilienkredit mit Zinsbindung zur Verfügung stehen, um die Restschuld des variablen Darlehens abzulösen.

Vorteile:

  • Sinkende Zinsen am Markt wirken sich zeitnah auf die Zinsen des Haus- oder Wohnungskredits aus.
  • Kurzfristig kündbar
  • Ohne Vorfälligkeitsentschädigung

Nachteile:

  • Steigende Zinsen am Markt führen zu steigenden Zinsen für den Kredit.
  • Häufige Zinsänderungen können die Planungssicherheit verringern.

Fazit

Variable Darlehen werden vor allem für Zwischenfinanzierungen eingesetzt. Die Perspektive bei variablen Darlehen ist eher kurz- bis mittelfristig. Das Darlehen dient der Überbrückung, bis andere Mittel für die Immobilienfinanzierung verfügbar sind. Das Zinsänderungsrisiko hält sich dann in Grenzen. Als langfristiges Finanzierungsinstrument sind variable Darlehen wenig geeignet, da mit einem schwer kalkulierbaren Risiko verbunden. Selbst kleine Zinsänderungen können Auswirkungen von mehreren tausend Euro haben.


Ratenkredite

Klassische Ratenkredite werden normalerweise genutzt, um hochwertige und langlebige Konsumgüter, Einrichtungen oder Fahrzeuge zu finanzieren. Auch für die Erfüllung lang gehegter Wünsche (Urlaub, Hochzeitsfeier) setzt man sie gerne ein. Es ist aber auch möglich, mit Ratenkrediten Immobilienvorhaben zu finanzieren. Dabei geht es meist um Modernisierung, Renovierung, An-, Aus- oder Umbau – also nicht um den Bau oder den Kauf eines ganzen Objektes. Solche Ratenkredite werden häufig als Modernisierungskredit, Renovierungskredit oder Sanierungskredit am Markt angeboten. Achten Sie bei solchen Bezeichnungen aber darauf, ob es sich tatsächlich um zweckgebundene Kredite handelt oder ob sie zur freien Verfügung sind. Zweckgebundene Kredite sind üblicherweise günstiger, aber dann darf die Kreditsumme auch nur für den angegebenen Zweck verwendet werden.

Im Unterschied zum Hypothekendarlehen findet bei Ratenkrediten keine grundpfandrechtliche Absicherung statt. Es genügt die Bonität des Kreditnehmers. Die Laufzeit ist üblicherweise deutlich kürzer als bei Hypothekendarlehen. Der Zinssatz ist über den gesamten Zeitraum festgelegt und die Rückzahlung erfolgt in gleichbleibenden Raten. Ein weiterer Unterschied zu klassischen Immobiliendarlehen ist, dass bei Ratenkrediten die Mindestsumme niedriger liegt – allerdings auch die Höchstsumme.

Vorteile:

  • Unkomplizierter Antrag
  • Schnelle Auszahlung
  • Auch für niedrige Summen verfügbar

Nachteile:

  • Zinsen höher als bei Immobiliendarlehen
  • Kredite oft nur bis 50.000 oder 80.000 €

Fazit

Für die Finanzierung von Vorhaben mit überschaubaren Beträgen bieten Ratenkredite eine einfache und bequeme Lösung. Der Kostennachteil der höheren Zinsen wird oft durch die Kostenvorteile des Verzichts auf eine grundpfandrechtliche Absicherung aufgewogen.




Wohnraumfinanzierung mit Genossenschaften

Wohnungsbaugenossenschaften bauen oder kaufen Wohnimmobilien für ihre Mitglieder. Diese erlangen mit dem Erwerb von Genossenschaftsanteilen das Anrecht auf eine Genossenschaftswohnung mit lebenslanger Nutzungsmöglichkeit. Das Wohneigentum gehört den Mitgliedern gemeinschaftlich. Die Wohnungsnutzung erfolgt in der Regel im Rahmen eines Mietverhältnisses. Die Genossenschaft kümmert sich um Instandhaltung und Verwaltung.

Bei eigentumsorientierten Wohnungsbaugenossenschaften können Mitglieder die Wohnung auch kaufen und damit selbst Wohnungseigentümer werden. Der Erwerb bzw. das Ansparen von Geschäftsanteilen wird hier sogar staatlich gefördert (Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie).

Ob Miete oder Kauf, Genossenschaftswohnungen sind oft besonders günstig, weil die Genossenschaft keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt, sondern die Förderung ihrer Mitglieder. Um genossenschaftlich zu bauen oder zu wohnen, muss man allerdings erstmal in eine Wohnungsbaugenossenschaft eintreten. Da die Nachfrage größer ist als das Angebot, muss man oft lange auf den Eintritt warten.

Baufi-Alternativen

Vorteile:

  • Wohnraum in guter Qualität zu günstigen Preisen
  • Lebenslanges Wohnrecht
  • Kaufpreise oft niedriger als am freien Markt

Nachteile:

  • Lange Wartezeiten
  • Die Auswahl an Immobilien beschränkt sich auf den Bestand der Genossenschaft.
  • Im Fall eines Austritts lange Kündigungsfristen

Fazit

Immobiliennutzung oder Immobilienerwerb über eine Genossenschaft kann eine sinnvolle Alternative zum Immobilienkauf oder -bau in Eigenregie sein. Man bindet sich allerdings gleichzeitig an die Genossenschaft und ist weniger frei in der Ausgestaltung der eigenen Immobilie.


Weitere Finanzierungsmodelle

Über die zuvor behandelten Finanzierungslösungen hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Finanzierungsmodelle, die hier nur kurz vorgestellt werden sollen:

  • Mietkauf: Beim Mietkauf vereinbaren Käufer und Verkäufer, dass die Immobilie zuerst gemietet und erst später käuflich erworben wird. Oft ist eine einmalige Anzahlung zu leisten, der Rest des Kaufpreises wird nach Ablauf der vereinbarten Mietdauer bezahlt. Eine Variante ist der Optionskauf. Hier besteht keine Pflicht zum späteren Erwerb des Objekts, sondern ein Wahlrecht.
  • Kredit von Privatversionen: Dabei handelt es sich meistens um Darlehen aus dem Familien- oder Freundeskreis. Darlehen von Privatpersonen dienen häufig als Eigenkapitalersatz und setzen ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer voraus.
  • Finanzierung mit Lebensversicherungen: Bei diesem Finanzierungsmodell erfolgt die Finanzierung über ein endfälliges Darlehen (Tilgung in einer Summe am Ende der Laufzeit). Das nötige Kapital wird während der Darlehenslaufzeit mit einer Kapitallebensversicherung angespart. Das Modell besaß früher Steuervorteile. Mit deren Wegfall ist es weniger attraktiv geworden und kommt vor allem dann in Betracht, wenn schon eine Lebensversicherung vorhanden ist, die zur Tilgung eingesetzt werden kann.
  • Crowdfunding: Wird im Immobilienbereich vor allem bei gewerblichen Immobilienprojekten als Finanzierungslösung eingesetzt. Für private Vorhaben ist es weniger geeignet, da es schwierig ist, das nötige Kapital von der Crowd einzusammeln.
  • Leibrentenmodell: Dient genau genommen nicht der Finanzierung einer Immobilie, sondern der Definanzierung. Ein Immobilieneigentümer veräußert seine Immobilie gegen ein lebenslanges Wohnrecht. Der Kaufpreis wird als Leibrente (lebenslange Rente) gezahlt.

Häufige Fragen zu alternativen Baufinanzierungen

Eine Hausfinanzierung besteht üblicherweise aus einem Mix aus Eigen- und Fremdkapital. Das Fremdkapital setzt sich meist aus Hypothekendarlehen, Bauspardarlehen und/oder öffentlichen Förderdarlehen zusammen. Daneben gibt es viele weitere Finanzierungsoptionen – je nach Umfang und Finanzierungsbedarf eines Vorhabens, zum Beispiel unbesicherte Modernisierungskredite für geplante Modernisierungs- und Umbauprojekte.

Die Baufinanzierung muss so gestaltet sein, dass keine Finanzierungslücken bestehen und die Raten für Zins und Tilgung über die gesamte Laufzeit zuverlässig gezahlt werden können. Spätestens zum Beginn der Rente sollte die vollständige Rückzahlung aller Darlehen erfolgt sein.

Der Klassiker der Immobilienfinanzierung sind Hypothekendarlehen von Kreditinstituten mit Zinsbindung und gleichbleibenden Annuitäten. Die Alternativen dazu sind zahlreich, zum Beispiel Bausparfinanzierungen, Förderdarlehen, variable Darlehen, endfällige Darlehen in Verbindung mit Lebensversicherungen usw. Für niedrigere Invesitionen werden oft keine Immobilienkredite angeboten. In diesen Fällen kommen klassische Ratenkredite infrage.

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