Was ist die SCHUFA?

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine Wirtschaftsauskunftei, die Ihre Zahlungsfähigkeit bewertet. 
  • Diese Bewertung wird als SCHUFA-Score bezeichnet und signalisiert Ihre Bonität (Kreditwürdigkeit) gegenüber Anbietern.
  • Es gibt neben dem Basis-Score auch branchenspezifische SCHUFA-Scores für Banken, Online-Shops und Telekommunikationsunternehmen.
  • Wichtige Faktoren für den SCHUFA-Score sind Ihre regelmäßigen finanziellen Verpflichtungen aus Krediten, Ratenzahlungen und anderen Verträgen.

So funktioniert die SCHUFA

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine privatwirtschaftliche deutsche Wirtschaftsauskunftei. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, ihre Partner mit Informationen zur Bonität der Verbraucher zu versorgen. Dazu protokolliert die SCHUFA Ihr Zahlungsverhalten, insbesondere wie zuverlässig Sie Ihre Rechnungen begleichen. Daraus wird eine Prognose erstellt, wie zuverlässig Sie zukünftig Ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen werden. Häufige unpünktliche Zahlungen und Mahnungen führen zu einer Herabstufung.

Der SCHUFA-Score, der auf Ihrer Zahlungsmoral basiert, beschreibt Ihre Bonität und liegt zwischen 0 und 100 Prozent. Im Scoring-Verfahren werden diese Werte in Klassen eingeteilt, die mit Buchstaben gekennzeichnet sind. Ein „A“ steht für das beste Scoring, was die geringste Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls signalisiert.

Es gibt verschiedene SCHUFA-Scores. Der Basis-Score ist der Wert, den Sie in Ihrer SCHUFA-Selbstauskunft erhalten. Darüber hinaus gibt es branchenspezifische Scores für Banken, Online-Shops und Telekommunikationsunternehmen, die Werte von 1 bis 10 einnehmen können. Eine 10 repräsentiert die höchste Bonität.

Ein Maximalwert von 100 oder 10 ist jedoch nie erreichbar, da es keine hundertprozentige Zahlungsfähigkeit gibt. Die SCHUFA berücksichtigt immer die Möglichkeit unvorhersehbarer Ereignisse, die Ihre Zahlungsfähigkeit beeinträchtigen könnten.

Wer verlangt eine SCHUFA-Auskunft?

Eine SCHUFA-Auskunft wird von Vertragspartnern angefordert, die Ihre Zahlungsfähigkeit überprüfen müssen, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Dazu gehören Kontoeröffnungen, Kreditanfragen und Telefonverträge. Auch Vermieter führen einen Bonitätscheck durch, um sicherzustellen, dass Mieter die Wohnungsmiete pünktlich zahlen können.

Kreditinstitute wie S-Kreditpartner nutzen die SCHUFA-Auskunft zur Bearbeitung von Kreditanträgen. Dabei setzen wir auf ein unkompliziertes Verfahren ohne unnötigen Papierkram. Ihren SCHUFA-Score müssen Sie nicht selbst abfragen; wir ermitteln ihn im Rahmen der Kreditprüfung kostenlos und ermöglichen so eine schnelle Kreditzusage.

Diese Informationen führt die SCHUFA über Sie

Zu den bei der SCHUFA gespeicherten Daten gehören zunächst einmal die persönlichen Angaben. Das umfasst Namen, Geburtsdatum und Geschlecht. Hinzu kommen Informationen über die laufenden Verträge und etwaige offene Forderungen, beispielsweise aus Krediten. Angaben zur Job- und Einkommenssituation werden jedoch nicht vermerkt.

Konkret speichert die SCHUFA Angaben zu den Laufzeiten Ihrer Kredite, zu Zahlungsausfällen und vorzeitigen Kündigungen. Auch Ihre Ratenzahlungs-, Leasing- und Handyverträge sowie Informationen zu Kontosperrungen und Kreditkartenstornierungen werden erfasst. Einträge entstehen auch, wenn Sie ein Girokonto eröffnen, eine Kreditkarte beantragen oder den Stromanbieter wechseln.

Die Daten ermöglichen der SCHUFA eine Einschätzung Ihrer regelmäßigen finanziellen Verpflichtungen. Die Anzahl und Höhe Ihrer vertraglich festgelegten Zahlungen beeinflussen Ihre zukünftige Zahlungsfähigkeit und damit Ihre Bonität.

Die Speicherung der Daten über Ihr Zahlungsverhalten ist üblicherweise auf drei Jahre begrenzt. Diese Frist beginnt, sobald Sie ausgesetzten vertraglichen Zahlungen wieder nachkommen oder – im Fall eines Kredits – nachdem Sie diesen vollständig zurückgezahlt haben. Kreditanfragen werden nach zwölf Monaten gelöscht,

Diese Daten tauchen in der SCHUFA-Auskunft auf

In einer SCHUFA-Bonitätsauskunft werden stets personenbezogene Daten erfasst, wie beispielsweise Ihr Name und Ihre aktuelle Anschrift. Die spezifischen Daten in einer Auskunft hängen von der Art der angeforderten Auskunft ab. Ein SCHUFA-Bonitätscheck ist eine verkürzte Online-Variante und enthält ausschließlich Informationen, die ein Vermieter beim Abschluss eines Mietvertrags benötigt.

Zusätzlich zu den persönlichen Daten gibt es auch eine Übersicht Ihrer laufenden Verträge, wie etwa Handyverträge oder Ratenkredite. Was in der Auskunft nicht angezeigt wird, sind Angaben dazu, bei welchen Banken Sie Konten unterhalten. Daher werden auch keine Bankverbindungen offengelegt.

Tipp: Fordern Sie regelmäßig Ihre SCHUFA-Auskunft an, um die Richtigkeit der Daten zu überprüfen.

So sieht ein guter SCHUFA-Score aus

Ein guter Basis-Score der SCHUFA beginnt bei  97,5 Prozent. Ein Score in dieser Höhe bedeutet, dass ein sehr geringes Risiko eines Zahlungsausfalls besteht. Werte zwischen 95 und 97,5 Prozent werden als geringes bis überschaubares Risiko eingestuft. Ein Score zwischen 90 und 95 Prozent deutet auf ein zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko hin. Eine grobe Schätzung Ihres Scores erhalten Sie über den Score-Simulator der SCHUFA: https://www.schufa.de/scorechecktools/scoresimulator/

Bei den branchenspezifischen Scores bestimmen die Risikoquote in Prozent und der daraus resultierende Scorewert sowie das Rating die Qualität des Scores. Ein "A"-Rating zeigt dabei den besten Branchen-Score an.

So bekommen Sie eine SCHUFA-Auskunft

Eine SCHUFA-Auskunft können Sie direkt über die Website der SCHUFA beantragen. Dabei gibt es die Möglichkeit, einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft zu erhalten, die ausschließlich Ihrer eigenen Information dient. Wenn Sie die Auskunft an Dritte weitergeben möchten, zum Beispiel an Ihren Vermieter, sollten Sie eine SCHUFA-Bonitätsauskunft oder einen SCHUFA-Bonitätscheck anfordern. 

Tipp: Bereiten Sie vor der Beantragung folgende Informationen vor: Ihre persönlichen Daten (Name, Anschrift) sowie gegebenenfalls Identifikationsdokumente wie Personalausweis oder Reisepass. Dies erleichtert den Antragsprozess.

SCHUFA für Unternehmen

Als Privatperson können Sie auch eine SCHUFA-Unternehmensauskunft einholen. Dies kann sinnvoll sein, wenn Sie eine Zusammenarbeit mit einer Firma planen, beispielsweise als Selbstständiger oder als privater Bauherr auf der Suche nach einem Bauunternehmen. Die Firmenauskunft enthält wichtige Informationen über die Struktur und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Dazu gehören Angaben zur Rechtsform, dem Firmensitz, der Mitarbeiteranzahl, dem Umsatz, dem Zahlungsverhalten und Verflechtungen mit anderen Unternehmen sowie Handelsregisterinformationen.

Was ist von "SCHUFA-freien" Krediten zu halten?

Da ein zu niedriger SCHUFA-Score regelmäßig zur Ablehnung von Kreditanfragen führt, suchen manche Kreditinteressenten nach Angeboten ohne SCHUFAVorab: Nicht jedes SCHUFA-freie Angebot ist unseriös. Bei Krediten zwischen Privatpersonen, beispielsweise zwischen Ehepartnern oder Eltern und Kindern, spielt eine SCHUFA-Auskunft normalerweise keine Rolle. Und auch bei einer Kreditaufnahme aus dem Ausland (Stichwort: Schweizer Kredit) werden keine Daten von der SCHUFA abgerufen oder an sie weitergeleitet. Eine Bonitätsprüfung erfolgt auch bei diesen Kreditgebern, jedoch unabhängig von der SCHUFA.

Bei deutschen Kreditinstituten ist die SCHUFA-Auskunft jedoch ein wichtiger Bestandteil der Vorabprüfung. Kreditinstitute müssen die Gefahr eines Zahlungsausfalls so gering wie möglich halten, um sowohl sich selbst als auch andere Kreditnehmer zu schützen. Ein hoher Anteil nicht zurückgezahlter Kredite könnte nicht nur das Kreditinstitut in Schwierigkeiten bringen, sondern auch die Kosten für Kredite erhöhen, was für Kreditnehmer, die ihre Raten pünktlich zahlen, nachteilig wäre. Zudem dient die Vorabprüfung auch dem Schutz der potenziellen Kreditnehmer selbst, da sie vor Überschuldung schützt.


Häufige Fragen über die SCHUFA

Bei der SCHUFA handelt es sich um eine 1927 in Berlin gegründete und heute in Wiesbaden ansässige, privatwirtschaftliche Wirtschaftsauskunftei. Aufgrund der Rechtsform der Aktiengesellschaft sind mehrere Unternehmen daran beteiligt, darunter viele Banken. Obwohl sie nicht die einzige Auskunftei in Deutschland ist, ist die SCHUFA ohne Zweifel die einflussreichste.

Die SCHUFA-Bonitätsauskunft für Privatpersonen kostet 29,95 Euro. Eine Unternehmensauskunft kostet 28,50 Euro. Wenn Sie ein Abonnement über die SCHUFA abschließen, können Sie von günstigeren Preisen profitieren. Mit SCHUFA kompakt oder plus sinkt der Preis für die SCHUFA-Bonitätsauskunft auf 14,95 Euro. Mit dem Abonnement „meineSCHUFA premium“ ist eine Bonitätsauskunft pro Jahr gratis, jede weitere kostet ebenfalls 14,95 Euro. Unternehmen erhalten im Rahmen dieses Abonnements eine Gratisauskunft und bezahlen danach jeweils die normalen 28,50 Euro.

Kreditgeber fordern eine Bonitätsauskunft an, um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen. Die SCHUFA-Auskunft zeigt die Wahrscheinlichkeit, mit der Kunden ihre Raten pünktlich bezahlen werden.

Ein SCHUFA-Score von 100 Prozent ist praktisch unmöglich zu erreichen. Das liegt daran, dass es keine 100-prozentige Garantie gegen Zahlungsausfälle gibt, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Die Berechnungen berücksichtigen immer mögliche Sonderfälle, wie zum Beispiel einen Sterbefall.

Es gibt keine eindeutige Antwort darauf, bei welchem SCHUFA-Score Sie einen Kredit erhalten, da der SCHUFA-Score nicht das einzige Kriterium bei der Kreditvergabe ist. Kreditgeber berücksichtigen auch andere Faktoren, wie Ihre aktuelle Vermögenslage. Grundsätzlich gilt jedoch: Je höher der Score, desto besser sind Ihre Chancen.

Bei der Antragstellung für einen Kredit fordert das Kreditinstitut selbst eine SCHUFA-Bonitätsauskunft an. Sie als Antragsteller müssen sich darum nicht kümmern.

Üblicherweise werden alle Kredite in der SCHUFA eingetragen. Auch Kreditanfragen über Vergleichsportale werden in der Regel berücksichtigt. Der Eintrag allein hat jedoch keine sofortigen negativen Auswirkungen. Entscheidend bleibt Ihre Zuverlässigkeit bei den Zahlungen.

Grundsätzlich ist es möglich, einen "Kredit ohne SCHUFA" aufzunehmen, jedoch ist dies selten empfehlenswert. Die wenigen Anbieter, die solche Kredite auch bei schlechtem SCHUFA-Score bewilligen, verlangen aufgrund des höheren Risikos höhere Zinsen. Dadurch können unnötige Zusatzkosten entstehen. Zudem ist bei solchen Angeboten immer Vorsicht geboten, da nicht alle Anbieter seriös sind. Eine Alternative besteht darin, einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer mit guter Bonität hinzuzuziehen.

Eine selbst beantragte SCHUFA-Auskunft ist nur kostenlos, wenn es sich um die Selbstauskunft handelt. Diese Datenkopie können Sie auf Wunsch einmal pro Jahr erhalten. Die Bonitätsauskunft für Dritte ist nur dann einmal jährlich kostenfrei, wenn Sie über das Abo "meineSCHUFA premium" verfügen.

Neben der SCHUFA selbst können Sie auch über ihre Vertragspartner eine SCHUFA-Bonitätsauskunft oder einen Bonitätscheck einholen. Ein entsprechendes Formular finden Sie zum Beispiel bei Ihrer Sparkasse.

Negative SCHUFA-Einträge werden nur gelöscht, wenn Sie alle offenen Forderungen beglichen haben. Andernfalls ist eine Löschung nur möglich, wenn Forderungen verjährt oder Einträge nachweislich falsch sind. In diesen Fällen gelten sie als gegenstandslos.

Falsche oder veraltete Einträge lassen sich sofort löschen. Ansonsten werden negative Einträge regulär nach drei Jahren gelöscht. Die Frist beginnt, sobald alle offenen Forderungen ausgeglichen sind.

Um Ihren SCHUFA-Score zu verbessern, sind Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bei Zahlungen am wichtigsten. Vermeiden Sie es, mehrere Girokonten oder Kreditkarten zu unterhalten. Bei Krediten gilt: Halten Sie es sparsam. Ein größerer Kredit ist besser als mehrere kleine Kredite. Bei Zahlungsverzug informieren Sie rechtzeitig Ihre Bank oder Gläubiger. Wenn Sie einen Kredit beantragen möchten, achten Sie darauf, eine SCHUFA-neutrale Kreditanfrage zu stellen, da diese sich nicht negativ auf Ihren Score auswirkt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, häufige Wohnungswechsel zu vermeiden, da dies den Eindruck erwecken kann, dass Sie versuchen, sich vor potenziellen Schulden zu drücken.

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