Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der Küche
Das Wichtigste in Kürze
- Überlegen Sie, welche Elemente und Geräte Sie in Ihrer Küche tatsächlich brauchen und welche zwar schick aussehen, aber eigentlich nicht nötig sind.
- Informieren Sie sich über langlebige Materialien wie Edelstahl, Massivholz oder Naturstein, da diese zwar anfangs eine größere Investition erfordern, dafür aber besonders langlebig sind.
- Investieren Sie in energieeffiziente Küchengeräte, um langfristig Ihren Energieverbrauch zu reduzieren.
Wie fangen Sie am besten an?
Die Küche ist bei vielen der zentrale Platz im Haus: Hier kommt man zusammen, um zu kochen, zu essen, zusammenzusitzen und sich auszutauschen. Vielleicht nutzen Sie Ihre Küche aber auch nur zum Kochen und zur Aufbewahrung von Speisen und machen alles Andere woanders.
Wie auch immer die Nutzung Ihrer Küche aussieht: Ist sie schon etwas in die Jahre gekommen, kommt irgendwann die Frage auf, ob es nicht Zeit für eine Modernisierung wäre: neue Schränke, stromsparende Geräte, vielleicht ein moderneres Design mit hellerer Beleuchtung? Überlegen Sie, wofür Sie Ihre Küche hauptsächlich nutzen und welche Elemente und Geräte Sie dafür benötigen.
Mit diesem Ratgeber möchten wir Ihnen einen Überblick darüber geben, was Sie bei der Wahl der Arbeitsplatte und der Küchengeräte beachten sollten.

Materialauswahl
Bei der Auswahl der Arbeitsplatte spielen die verwendeten Materialien eine entscheidende Rolle. Sie unterscheiden sich nicht nur deutlich im Preis, sondern auch in Bezug auf Haltbarkeit und die Anforderungen an die Pflege. Unter den besonders haltbaren Materialien gibt es pflegeleichte wie Edelstahl oder Acrylstein sowie Naturmaterialien wie Naturstein und Holz.
Arbeitsplatten aus Edelstahl
Edelstahl gilt als äußerst hygienisch, da er keine Poren aufweist und Schmutz sich nicht leicht auf der glatten Oberfläche absetzt. Es ist rostfrei und widersteht Haushaltschemikalien und hoher Hitze. Allerdings sind Kratzer mit der Zeit unvermeidlich, außerdem sind Kalkablagerungen deutlich sichtbar, was einen etwas höheren Reinigungsaufwand bedeutet.
Zur Pflege eignet sich herkömmlicher Haushaltsreiniger, spezielle Edelstahlreiniger bringen die Oberfläche aber besonders zum Glänzen. Kleinere Kratzer können durch Scheuermilch entfernt werden.
Der Preis pro laufendem Meter beginnt bei etwa 350 Euro.
Arbeitsplatten aus Acrylstein
Acrylstein zeichnet sich durch einen Mineralanteil von etwa 90 Prozent aus, was ihm eine außergewöhnliche Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Schläge und Kratzer verleiht. Die glatte, porenfreie Oberfläche macht Acrylsteinarbeitsflächen zudem fleckenresistent und hygienisch.
Beachten Sie jedoch, dass Acrylstein empfindlich gegenüber übermäßiger Hitze und starken Reinigungsmitteln ist. Imprägnieren Sie diese Arbeitsflächen nicht, da dies zu dauerhaften Flecken und Verfärbungen führen kann.
Die Kosten pro laufendem Meter beginnen bei etwa 200 Euro.
Arbeitsplatten aus Holz
Holzarbeitsplatten verleihen Ihrer Küche nicht nur eine warme und einladende Atmosphäre. Man muss zwischen Echtholz und Massivholz unterscheiden. Echtholz bedeutet, dass die Arbeitsplatte lediglich ein Echtholzfurnier hat, darunter aber aus einem anderen Material wie beispielsweise einer MDF-Platte besteht. Massivholz bedeutet, dass die gesamte Platte aus Holz besteht. Hier geht es um Massivholz.
Harthölzer wie Buche, Eiche oder Nussbaum sind aufgrund ihrer Haltbarkeit besonders beliebt. Die Platten werden miteinander verleimt, um Verformungen zu verhindern. Die regelmäßige Pflege mit Öl schützt das Holz vor Feuchtigkeit und Schmutz. Bei unzureichender Pflege kann das Holz jedoch aufquellen oder sich verfärben.
Kleine Gebrauchsspuren werden durch die natürliche Maserung des Holzes weitgehend kaschiert, aber auf Dauer bleiben bei Massivholzplatten sichtbare Schnitte und Kratzer nicht aus.
Der Preis pro laufendem Meter hängt vom gewählten Holz ab und fängt bei 100 Euro an, kann aber auch deutlich darüber liegen.
Arbeitsplatten aus Naturstein
Natursteinarbeitsplatten zeichnen sich durch ihre Hitze- und Feuchtigkeitsbeständigkeit und ihre Kratzfestigkeit aus. Granit ist hier zuverlässigste Material. Im Vergleich dazu sind Materialien wie Schiefer, Marmor oder Travertin empfindlicher.
Fett- oder Fruchtsäurerückstände sollten Sie stets schnell entfernen, um dauerhafte Flecken zu vermeiden. Die Pflege von Natursteinplatten erfordert säurefreie Reinigungsmittel und alle sechs Monate eine erneute Imprägnierung. Spezialprodukte für Naturstein sind am besten für die Reinigung geeignet.
Der Preis pro laufendem Meter Granit beginnt bei etwa 200 Euro.

Energieeffiziente Küchengeräte
Energieeffiziente Küchengeräte sind entscheidend, um langfristig Energiekosten zu sparen. Große Geräte wie Kühlschränke, Spülmaschinen und Backöfen verbrauchen vergleichsweise viel Energie. Vergleichen Sie vor dem Kauf unbedingt die Energieeffizienzklassen der Geräte und holen Sie, wenn nötig, Ratschläge von seriösen Fachhändlern und Verbraucherzentralen ein.
Beim Herd ist ein Induktionskochfeld die energieeffizienteste Variante – und zugleich auch eine zeitsparende, weil die Hitze sofort im Topf oder der Pfanne entsteht, ohne sich erst durch Herdplatte und Topf- oder Pfannenboden arbeiten zu müssen. Wichtig: Die Töpfe und Pfannen müssen induktionsgeeignet sein, sonst funktioniert es nicht.
Lassen Sie sich nicht gleich von höheren Anschaffungskosten abschrecken: Oft amortisieren sich die Kosten oft schon nach wenigen Jahren, wenn das neue Modell deutlich weniger Strom oder Wasser verbraucht als das alte.

Intelligente Küchenplanung
Die Aufteilung der Küche kann auch eine Rolle bei der Energieeffizienz spielen: Achten Sie darauf, dass Kühl- und Gefrierschrank nicht in der prallen Sonne und auch nicht direkt neben einer Wärmequelle wie etwa einer Heizung oder dem Herd steht. Sonst wird mehr Energie benötigt, um innen die kühle Temperatur zu halten.
Bei Ihrer eigenen Energieeffizienz spielt die Aufteilung übrigens auch eine Rolle: Achten Sie bei der Küchenplanung darauf, dass die Wege möglichst kurz sind: Vorräte sollten leicht von der Arbeitsplatte aus erreichbar sein, der Weg zum Kühlschrank sollte kurz sein, die Kühlschranktür sollte sich in die richtige Richtung öffnen lassen, sodass Sie keinen Umweg gehen müssen.
Küchenbeleuchtung
Zum Arbeiten in der Küche brauchen Sie Licht. Besonders die Arbeitsfläche sollte gut beleuchtet sein. Grundsätzlich empfiehlt sich die Verwendung von LED-Leuchten. Im Gegensatz zu den früher gebräuchlichen Glühbirnen sparen Sie damit bereits bis zu 80 Prozent Strom. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Lampen auf eine lange Lebensdauer und eine gute Energieeffizienz. Außerdem sollten Sie die Leuchtmittel einfach wechseln können, wenn sie irgendwann kaputt gehen.
Gesamtkosten
Die Preise für neue Küchen hängen davon ab, wie groß die Küche ist, welche Elemente und Geräte sie enthalten soll, welche Materialien verwendet werden und ob man sie selbst einbaut oder einen Handwerker oder das Küchenstudio beauftragt (den Ofen sollte aber unbedingt eine Fachperson anschließen – Starkstrom!). Günstige Küchen gibt es für ein paar Tausend Euro, die Kosten können aber auch schnell bei mehreren Zehntausend Euro liegen.
Bei der Wahl der Küchenelektrogeräte – besonders solchen, die rund um die Uhr laufen, wie dem Kühlschrank – sollten neben den Anschaffungskosten auch die Stromkosten beachtet werden. Oft rechnet sich eine teurere Anschaffung schon nach wenigen Jahren.
Fazit
Eine Küchenmodernisierung mit Fokus auf Haltbarkeit und Energieeffizienz kann nicht nur Ihre empfundene Lebensqualität verbessern, sondern auch langfristig Ihren Energieverbrauch senken. Und ein sorgsamer Umgang mit Materialien und Geräten sorgt dafür, dass Sie lange Freude an Ihrer Küche haben.