Mit einer Heizungsmodernisierung Geld sparen – und gleichzeitig die Umwelt schonen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2026 dürfen Ölheizungen nicht mehr als alleiniges Heizsystem verbaut werden.
  • Erdgasheizungen gelten als ebenso ausgereift und technisch unproblematisch wie Ölheizungen. Hinsichtlich der Versorgung kann die Gasheizung punkten, denn sie lässt sich neben Erdgas beispielsweise auch mit Biogas betreiben.
  • Mit Wärmepumpen ist das Heizen und die Warmwasseraufbereitung vollständig unabhängig von fossilen Brennstoffen möglich. Wer die Wärmepumpe per Photovoltaikanlage mit Strom versorgt, wird nahezu autark und klimaneutral.
  • Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erzeugt bei Wärmepumpen nicht nur einen geringeren CO2-Fußabdruck, sie sichert auch die Unabhängigkeit von Preisschwankungen am Energiemarkt.

Gas oder Öl: Welche Heizungsanlage ist empfehlenswert?

Die Frage nach der richtigen Heizungsanlage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn zu individuell sind die jeweiligen Anforderungen und Rahmenbedingungen von Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern. Die Hauptfaktoren sind jedoch stets Technik, Ökologie und Kosten. Nachfolgend schauen wir uns das Ganze einmal am konkreten Beispiel an. Angenommen, Sie besitzen ein 140 m² großes Einfamilienhaus mit einer etwas in die Jahre gekommenen Ölheizung. Der Umstieg auf eine zeitgemäße Öl-Brennwertheizung würde in einer CO2-Einsparung von immerhin knapp 14 % pro Jahr resultieren. Ökologisch aber deutlich interessanter: Beim Umstieg auf Gas-Brennwerttechnik liegt die Einsparung bei etwa 34 %. Das liegt daran, dass Heizöl einen CO2-Ausstoß von rund 318 g/kWh hat, Erdgas hingegen nur 247 g/kWh.

Werfen wir einen Blick auf die technische Seite eines Umstiegs, so sind keine entscheidenden Unterschiede auszumachen: Erdgasheizungen gelten als ebenso ausgereift und technisch unproblematisch wie ihre ölbetriebenen Pendants. Lediglich hinsichtlich der Versorgung kann die Gasheizung zusätzlich punkten, denn sie lässt sich neben Erdgas beispielsweise auch mit Biogas betreiben oder mit weiteren erneuerbaren Energieträgern kombinieren.

Was ist eine Wärmepumpe und was kostet sie?

Neben den beiden bereits beschriebenen Heizsystemen gibt es noch eine weitere Technologie, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut: die Wärmepumpe. Ökologisch besonders spannend daran ist, dass diese Pumpen durch Wärme gespeist werden, die sie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser beziehen. So sind das Heizen und die Warmwasseraufbereitung unabhängig von fossilen Brennstoffen möglich. Zum Betrieb benötigen Wärmepumpen Strom, der allerdings sehr effizient genutzt wird: Mit nur einer Kilowattstunde Strom werden drei bis vier Kilowattstunden Wärme aus der direkten Umgebung des Hauses gewonnen. Ein wirtschaftlicher Betrieb stellt sich vor allem dann ein, wenn das zu beheizende Gebäude energetisch saniert wurde. Wer außerdem in die Anschaffung einer Photovoltaikanlage investiert, wird somit nahezu autark – und vor allem klimaneutral.

Für den Einsatz in einem Einfamilienhaus entstehen für eine Luft-Wasser Wärmepumpe in der Regel Kosten zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Die Preise variieren je nach Region, Hersteller und Dienstleister. Deutlich kostspieliger sind sogenannte Sole-Wärmepumpen, die ihre Energie aus Grundwasser oder Erdreich beziehen. Für deren Betrieb sind zusätzliche Bohrungen ins Erdreich erforderlich, die mit weiteren Kosten verbunden sind. Dafür arbeiten Sole-Wärmepumpen, vor allem in den Wintermonaten, effektiver und kostengünstiger als Luft-Wasser Wärmepumpen. Denn herkömmliche Pumpen, die ohne Bohrungen auskommen, können bei Temperaturen unter -7° im Einzelfall zusätzliche Energiekosten verursachen.

Ob lediglich eine Modernisierung ansteht oder gleich die gesamte Technik erneuert wird: Es fallen erst einmal Kosten an. Umso wichtiger ist die genaue Planung, denn ist der Heizraum nicht optimal strukturiert, können Ihre Kosten nach der Umstellung sogar steigen – selbst bei einer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Öl: ein Auslaufmodell?

Ölheizungen sind schon lange etabliert, doch wendet sich das Blatt – vor allem vor dem Hintergrund des CO2-Ausstoßes. Sollten Sie den Austausch Ihrer Ölheizung in Erwägung ziehen, ist ein wichtiger Punkt nicht außer Acht zu lassen: Ab 2026 gilt, dass Ölheizungen nicht mehr als alleiniges Heizsystem verbaut werden dürfen.

Werfen wir einen Blick auf die Kosten einer Öl-Brennwertheizung, ergibt sich folgendes Bild: Moderne Brennwertkessel kosten zwischen 3.000 und 6.000 EUR, für die Grundinstallation werden etwa 1.500 bis 2.000 EUR fällig. Die zusätzliche Verlegung der Abgasleitung in den Schornstein beläuft sich auf rund 1.000 EUR, zusätzlich fallen Kosten für Montagematerial wie Rohre und sonstige Materialien in Höhe von knapp 500 EUR an. Muss noch ein zusätzlicher Wasserspeicher verbaut werden (was häufig der Fall ist), sollten Sie weitere rund 1.000 EUR einplanen. Neubauten sind häufig nicht mehr mit einem Öltank ausgestattet, sodass hierfür weitere 1.500 bis 2.000 EUR fällig werden. Auch der hydraulische Abgleich beläuft sich auf rund 1.000 €. Und zu guter Letzt können natürlich noch Kosten für notwendige bauliche Maßnahmen hinzukommen. Im Vergleich zu den Wärmepumpen wird es zwar in der Anschaffung eventuell etwas günstiger, doch unter 10.000 bis 15.000 EUR landen Sie mit Ölheizungsanlagen kaum – ungeachtet der Folgekosten für den Energieträger.

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Gas: bewährter Klassiker?

Auch die Gasheizung ist eine bewährte und beliebte Technik, doch trotz ihres im Vergleich zur Ölheizung besseren CO2-Fußabdrucks handelt es sich immer noch um einen fossilen Energieträger. Zudem wird die Abhängigkeit von Preisschwankungen am Markt besonders in jüngerer Zeit sehr deutlich. Der Blick auf die Installationskosten zeigt, dass für eine moderne Gasbrennwertanlage zwischen 7.000 und 18.000 EUR einzuplanen sind. Die Preise für die Heizgeräte belaufen sich auf 3.500 bis 7.000 EUR, hinzu kommen 1.000 bis 6.000 EUR für den Warmwasserspeicher, 700 bis 2.500 EUR für die Anpassung der Abgasführung und weitere 500 bis 2.500 € an Montagekosten. 

Wärmepumpen: die Zukunft des Heizens?

Im Falle einer Wärmepumpe haben wir es mit zwei grundlegenden Technologien zu tun: Luftwärmepumpen und Wasserwärmepumpen. Für Luftwärmepumpen ist mit durchschnittlichen Kosten von etwa 10.000 bis 18.000 EUR zu rechnen, bei Wasserwärmepumpen mit rund 15.000 bis 22.000 EUR. Der Genehmigungsprozess gestaltet sich vergleichsweise unkompliziert und es sind in den meisten Fällen keine umfangreichen baulichen Maßnahmen wie Bohr- oder Grabungsarbeiten nötig. Großer Pluspunkt: Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen schafft nicht nur einen nachhaltig neutralen CO2-Fußabdruck, Sie sind auch nicht mehr so stark von Preisanstiegen am Gas- oder Ölmarkt betroffen. Die nicht ganz unerheblichen Erstkosten einer Wärmepumpe lassen sich übrigens mit Hilfe von Förderungszuschüssen abfedern, über die Sie sich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Detail informieren können.

Fazit

Wer die Umwelt, das Klima und nicht zuletzt den eigenen Geldbeutel langfristig nicht außer Acht lassen will, der sollte sich mit den Möglichkeiten rund um die Modernisierung der eigenen Heizungsanlage auseinandersetzen. Für die Entscheidungsfindung spielen also ökologische, technische und monetäre Aspekte die entscheidenden Rollen. Natürlich ist es auch eine Frage der Infrastruktur, ob bestehende Anlagen nun modernisiert oder komplett ausgetauscht werden sollten. Allzu weit liegen die Installations- und Anschaffungskosten der verschiedenen Heizungssystem nicht auseinander, sodass ökologische Vorteile und langfristige Erwägungen den Ausschlag geben können. Eine Investition in eine neue Heizungsanlage ist nämlich gleichzeitig auch eine Investition in die Zukunft. Diese Sichtweise spiegelt sich in den möglichen Fördermaßnahmen wider: Der Bund übernimmt im besten Fall bis zu rund 40 % der Kosten für eine Modernisierung.


Häufige Fragen zur Heizungsmodernisierung

Durch die vollständige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist die Wärmepumpe als solche ein CO2-neutrales System. Allerdings müssen Wärmepumpen mit Strom versorgt werden. Wichtig ist hier also die entsprechende Stromquelle: Setzen Sie auf Ökostrom, nutzt das natürlich ebenfalls dem CO2-Fußabdruck. Und wer eine Photovoltaikanlage zum Betrieb der Wärmepumpe einsetzt, der kann nicht nur autark, sondern auch klimaneutral werden.

Für die Kostenbewertung müssen wir kurzfristige (Anschaffung, Installation etc.) sowie langfristige Kosten (Betrieb, Brennstoff etc.) betrachten. Die Unterschiede in den Anschaffungs- und Installationskosten sind in der Regel nicht signifikant. Wärmepumpen sind etwas teurer, benötigen aber keine großen Baumaßnahmen. Gas- und Ölheizungen bringen durch die anfallenden baulichen Maßnahmen oft einiges an Zusatzkosten mit sich, liegen aber unter dem Strich immer noch im unteren Bereich der Anschaffungskosten einer Wärmepumpe. Beide „klassischen“ Systeme setzen aber auf die kontinuierliche Zufuhr von (in der Regel fossilen) Brennstoffen und unterliegen somit Preisschwankungen. Eine Gasheizung lässt sich jedoch gegebenenfalls auch mit günstigem Biogas versorgen. Wärmepumpen erzeugen langfristig die wohl niedrigsten Kosten im Betrieb.

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (kurz BEG) sind frühere Förderprogramme zur Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich zusammengefasst. Hier werden unter anderem der Einbau neuer und die Optimierung bestehender Heizungsanlagen unterstützt. Alle Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zuschüsse sind teils in Höhe von 35 bis 45 % der Modernisierungskosten möglich, die genaue Förderhöhe ist einzelfallabhängig. 

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