Kosten für eine Photovoltaik-Anlage
Realisieren Sie mit einer Photovoltaik-Anlage Ihre persönliche Energiewende
In Zeiten hoher Energiepreise haben viele Besitzer eines Eigenheims den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von Energieversorgern. Viele wollen zudem einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Elektrischer Strom, der mit der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugt wurde, leistet beides und ist aufgrund der ausgereiften und preiswerten Technologie überzeugend wirtschaftlich mit verhältnismäßig kurzen Amortisationszeiten.
Eine eigene Photovoltaik-Anlage am Dach hat jedoch noch einige weitere wichtige Vorteile:
- Absicherung vor steigenden Strompreisen.
- Regelmäßige Erträge durch Einspeisung in das Stromnetz.
- Photovoltaik-Anlagen haben keine CO2-Emissionen. Der CO2-Fußabdruck ist im Vergleich zu anderen Technologien gering.
- Entlastung des Stromnetzes, da Strom kleiner Photovoltaik-Anlagen lokal erzeugt und verbraucht wird.
- Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen ergänzen sich perfekt. Warmwasseraufbereitung, Heizung und gegebenenfalls Kühlung des Hauses können mit Solarstrom erfolgen.
- E-Mobilität: Mit einer Wallbox in Kombination mit Ihrer PV-Anlage bauen Sie für das E-Auto Ihre eigene Stromtankstelle.
- Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
Was ist Photovoltaik?
Mithilfe von Photovoltaik ist es möglich, Sonnenlicht in elektrischen Strom umzuwandeln. Die Technologie ist ausgereift, robust und preiswert. Das Herzstück einer Photovoltaik-Anlage sind die in Form von Solarmodulen verbauten Solarzellen, in denen durch Lichteinstrahlung photochemische Prozesse angeregt werden, die elektrischen Strom erzeugen.
Eine komplette Solaranlage besteht in der Regel aus diesen Komponenten:
- Solarmodule: Die Module wandeln das einfallende Sonnenlicht in Gleichstrom um. Intensität der Sonneneinstrahlung und Ausrichtung der Module bestimmen die Menge an erzeugtem Strom.
- Wechselrichter: Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom (DC) der Solarmodule in Wechselstrom (AC) um und speist diesen in das Hausnetz bzw. das Stromnetz ein.
- Stromspeicher: Die Batterie ist optionaler Bestandteil einer PV-Anlage und wird mit überschüssigem elektrischen Solarstrom geladen. Die Entnahme erfolgt, wenn im Eigenheim Energiebedarf besteht.
- Ein Zweirichtungszähler zwischen Hausnetz und Stromnetz misst sowohl die Menge an Strom, die als Überschuss in das Stromnetz eingespeist wird, als auch diejenige Menge, die aus dem Stromnetz bezogen wird.
Kosten für eine Photovoltaik-Anlage
Pro installiertem Kilowatt Leistung, man spricht von Kilowatt-Peak (kWp), produziert eine Solaranlage je nach Ausrichtung und Lage im Bundesgebiet zwischen 900 und 1.100 Kilowattstunden (kWh) Strom jährlich.
Der Stromverbrauch im Eigenheim lässt sich durch sogenannte Lastprofile kategorisieren, die den Stromverbrauch je Viertelstunde im Tagesverlauf angeben. Je nach Lastprofil liegt der übliche jährliche Verbrauch in einem Einfamilienhaus zwischen 3.000 und 12.000 kWh pro Jahr.
Die Kosten einer Solaranlage bewegen sich für ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus bei einer Auslegung von 4 bis 10 kWp bei 12.000 bis 27.000 Euro. Das entspricht einer Investition von 2.700 bis 3.000 Euro pro kWp einschließlich Montage und ohne Speicher. Die Bandbreite ergibt sich durch die Größe der Anlage, den Montageaufwand, die Qualität der verbauten Komponenten sowie mögliche Kosten für Inbetriebnahme und Netzanschluss.
Die Lebensdauer von Solarmodulen beträgt heute 20 bis 25 Jahre. Damit sichergestellt ist, dass die Solaranlage über die gesamte Lebensdauer optimal arbeitet, sollte sie regelmäßig inspiziert und gewartet werden. Zudem ist eine Versicherung gegen mögliche Risiken empfehlenswert. Bei der Berechnung der Kosten sollten für diese Aufwendungen jährlich circa 300 bis 350 Euro berücksichtigt werden.
Ergänzen Sie die Solaranlage mit einem Speicher, dann sind Sie in der Lage, den Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen und Ihre Energieautarkie zu optimieren. In der Regel bewährt es sich, die Kapazität des Speichers am Leistungsvermögen der Photovoltaik-Anlage zu orientieren. In der Praxis bedeutet dies, bei einer PV-Anlage mit 5 kWp einen Batteriespeicher von circa 5 kWh Kapazität zu installieren. Für Speicher mit einer Kapazität zwischen 4 und 10 Kilowattstunden Speichervermögen müssen Sie zusätzlich circa 5.000 bis 12.000 Euro veranschlagen.
Durch die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen für die Errichtung und den Betrieb lassen sich die Investitionskosten entsprechend senken.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation
Photovoltaik-Anlagen ermöglichen es Eigenheimbesitzern, einen großen Anteil der benötigten elektrischen Energie selbst zu produzieren. Steigt der Eigenverbrauch, dann sinkt die aus dem Stromnetz bezogene Leistung. Ergebnis sind deutlich reduzierte Stromkosten und mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger. Zudem kann die überschüssige Leistung entgeltlich in das Stromnetz eingespeist werden.
Die Reduktion der Stromkosten und die Einspeisevergütung wirken sich positiv auf die Amortisationszeit und den Return on Investment (ROI) aus. Anders gesagt: Die Investitionskosten holen Sie nach ein paar Jahren wieder rein, weil Ihre Energiekosten deutlich sinken. Und sobald Sie die Kosten wieder reingeholt haben, beginnt die Phase, in der Sie Energiekosten sparen.
Diese drei Fragen sollten Sie als Basis für die Ermittlung der Rentabilität für sich beantworten und um sich fundiert zwischen den Modellen Eigenverbrauch bzw. Einspeisung zu entscheiden:
- Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch?
- Welche Gesamtleistung hat die Solaranlage?
- Wie hoch sind die einmaligen und laufenden Kosten für die Anlage?
Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023) unterscheidet Teileinspeisung und Volleinspeisung. Betreibern wird auch die Kombination der beiden Möglichkeiten erlaubt. Eigenheimbesitzer profitieren vor allem von der Teileinspeisung: Der Strom wird primär für den Eigenverbrauch erzeugt, der Überschuss wird entgeltlich in das Stromnetz eingespeist. Für kleinere Anlagen im privaten Bereich ist dies in der Regel am wirtschaftlichsten.
Insbesondere dann, wenn Sie im Eigenheim über einen oder mehrere große Verbraucher verfügen, können Sie bis zu 85 % Eigenverbrauch erreichen und die Stromkosten signifikant senken. Beispiele dafür sind
- Wärmepumpe für die Warmwasseraufbereitung bzw. die Raumheizung
- E-Auto
- Nutzung vieler elektrischer Geräte im Haushalt
Förderungen
Förderungen für Anschaffung und Betrieb
Förderungen für Photovoltaik-Anlagen gibt es auf Bundesebene von der KfW-Bank. Gefördert werden der Erwerb und die Erweiterung von Anlagen in Form eines Förderkredites ohne Tilgungszuschuss. Privatpersonen müssen für einen Antrag die Voraussetzung erfüllen, dass sie einen Teil ihres selbst produzierten Stroms einspeisen oder verkaufen.
Auf Landesebene können Zuschüsse über die zuständigen Landesförderinstitute angefragt werden. Einige Kommunen und Unternehmen haben zusätzliche Förderprogramme für Solaranlagen. Diese Form der Finanzierung kann gerade bei kleineren Anlagen sinnvoll sein.
Einspeisevergütung
Die Einspeisevergütung belief sich mit Stand Mai 2023 auf 8,2 Cent pro kWh. Es ist empfehlenswert, die aktuellen Entwicklungen rund um Einspeisevergütung, Degression (jährliche Senkung der Vergütungssätze durch die Bundesnetzagentur) und Marktprämie laufend zu verfolgen, da sie die Rentabilität von Anlagen erneuerbarer Energien beeinflussen.