Laufzeit

Was ist die Laufzeit bei einem Kredit?

Die Kreditlaufzeit oder Darlehenslaufzeit ist die Zeit, die es dauert, bis der Kredit vollständig zurückgezahlt ist. Die Laufzeit ist nicht zu verwechseln mit der Sollzinsbindung, die wesentlich kürzer sein kann als die Laufzeit. Bei hohen Krediten wie beispielsweise Immobiliendarlehen können Anschlussfinanzierungen nötig werden, um die verbleibende Restschuld des Darlehens zu begleichen. Laufzeit und Zinsen für eine Anschlussfinanzierung müssen neu verhandelt werden.

Beginn der Laufzeit von Krediten

Die Laufzeit eines Kredites ist Bestandteil des Kreditvertrages. Sie beginnt, wenn die Bank und der Kreditnehmer den Darlehensvertrag unterzeichnet haben und der unterschriebene Vertrag beiden Seiten vorliegt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt gewöhnlich auch die Auszahlung des Darlehens.

Während die Banken die Zinsen für ein Darlehen abhängig von der Bonität des Kreditnehmers festlegen, können die Kreditnehmer die Laufzeit meist selbst wählen und damit Einfluss auf die Kreditkosten nehmen. Je kürzer die Laufzeit eines Kredites ist, desto günstiger ist der Kredit insgesamt.

Einflussfaktoren

Bei der Laufzeit gibt es drei Einflussfaktoren – zwei, die Sie selbst bestimmen, und einen dritten, den der Kreditgeber vorgibt.

  1. Kredithöhe: Entscheiden Sie sich für einen höheren Kredit, beispielsweise für einen Auto- oder Immobilienkauf, dann sind längere Laufzeiten von teilweise mehreren Jahrzehnten üblich.
  2. Höhe der monatlichen Raten: Die Wahl der monatlichen Rate wirkt sich direkt auf die Laufzeit aus – wobei man üblicherweise die Laufzeit wählt und sich daraus die monatliche Rate ergibt. Bei kurzen Laufzeiten sind die Monatsraten höher – gleichzeitig verringern sich die Zinszahlungen, da das Darlehen schneller abbezahlt wird. Die Höhe der monatlichen Raten sollte jedoch so bemessen sein, dass Sie sie problemlos zahlen können.
  3. Vorgaben der Bank: Die Banken haben das Recht, die mögliche Laufzeit von Krediten einzuschränken. Ist Ihr Arbeitsverhältnis befristet, so kann es sein, dass die Laufzeit nur bis zum Ende des Beschäftigungszeitraums reicht. Senioren müssen mit Altersbeschränkungen für die Kreditaufnahme und die Kreditrückzahlung rechnen – die Laufzeit darf in diesem Fall das von der Bank vorgegebene Maximalalter nicht überschreiten.

Optimale Laufzeit für Kredite

Für klassische Ratenkredite bieten die Banken in der Regel Laufzeiten zwischen sechs und 84 Monaten an. Langzeitkredite mit Laufzeiten von 120 Monaten haben dagegen nur wenige Banken im Programm. Wichtig ist vor allem, die Laufzeit so zu wählen, dass der Kredit zügig abbezahlt wird, ohne dass die monatlichen Raten den Kreditnehmer überfordern.

Für Immobilienkredite können deutlich längere Laufzeiten vereinbart werden. Die Zinsbindungsfrist ist in der Regel deutlich kürzer. Das bedeutet, dass nach Ablauf der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung mit neuen Konditionen und einer neuen Laufzeit verhandelt wird.

Vorfälligkeitsentschädigung

Wenn Verbraucher ihren Kredit vor dem Laufzeitende vollständig begleichen wollen, kann die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Bei klassischen Ratenkrediten oder Autokrediten darf sie nicht höher als ein Prozent der Restschuld sein, bei Immobilienkrediten kann sie allerdings deutlich höher liegen. Vor allem für Bau- und Immobilienfinanzierungen relevant: Nach zehn Jahren darf keine Vorfälligkeitsentschädigung mehr erhoben werden.

Sondertilgungen und Ratenpausen

Viele Banken räumen ihren Kreditkunden im Kreditvertrag das Recht für kostenlose Sondertilgungen ein. Hierdurch lassen sich die ursprünglich vereinbarte Kreditlaufzeit und damit auch die Gesamtkosten für die Finanzierung reduzieren.

Ebenso kann im Kreditvertrag die Möglichkeit von Ratenpausen vereinbart werden, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Die Kreditlaufzeit verlängert sich dann in der Regel automatisch.