Zins

Was ist mit Zins gemeint?

Der Zins ist so etwas wie der Preis des Geldes. Es handelt sich um das Entgelt für die Überlassung von Kapital auf Zeit. Der Zins wird üblicherweise als Prozentsatz bezogen auf das zur Verfügung gestellte Kapital angegeben. Man spricht dann auch vom Zinssatz. In der Regel erfolgt die Angabe auf Jahresbasis (p. a.), seltener auf Monatsbasis (p. m.). 

Zinsen bei Krediten: Sollzins und Effektivzins

Bei Krediten wird der vereinbarte Zins als Sollzins bezeichnet. Den Gegenbegriff dazu bildet der Habenzins, also der Zins, der für Guthaben bzw. Kapitalanlagen gilt. Ist der Zinssatz bei einem Kredit über eine bestimmte Zeit oder die gesamte Laufzeit festgeschrieben, spricht man vom "gebundenen Sollzins".

Der Sollzins ist der Zinssatz, der der Zinsberechnung zugrunde gelegt wird. Davon zu unterscheiden ist der Effektivzins (auch effektiver Jahreszins genannt). Neben den Zinskosten werden in die Berechnung des Effektivzinses auch weitere Kosten wie beispielsweise Gebühren einbezogen, weshalb sich der Effektivzins gut zum Vergleich unterschiedlicher Angebote eignet.

Zinshöhe und der Einfluss der Geldpolitik

Die Zinsen bilden sich am Markt nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Allerdings hat die Zentralbank – im Euroraum die EZB – erheblichen Einfluss auf die Zinsbildung. Über die Festlegung der sogenannten Leitzinsen bestimmt sie die Konditionen, zu denen Banken bei ihr Mittel anlegen oder leihen können. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Zinskonditionen der Banken. Leitzinserhöhungen werden über höhere Soll- und Habenzinsen an Kunden weitergegeben, umgekehrt führen niedrigere Leitzinsen auch zu niedrigen Zinsen am Markt.